Ausstellung und Vorträge der lesbisch-schwulen Geschichtswerkstatt Heidelberg-Ludwigshafen-Mannheim im CSD-Verein Rhein-Neckar e.V. zeigt:
Emma Trosse, verheiratete Külz (1863 – 1949)
Lehrerin und Pionierin der Homosexuellenbewegung
Ausstellung 15. - 29. November 2011 (Aufbau 11.11.11)
Jugendkulturzentrum FORUM, Neckarpromenade 46, 68167 Mannheim, UG, Di. - Fr.: 15 - 21 Uhr, eintrittfrei, auch die Vorträge.
22.Nov.(Di.):Vortrag und Führung: 19 – 21 Uhr. Raum „Keller“
29.Nov. (Di.): Vortrag: 19 – 21 Uhr, Raum „Keller“
Koordiniert von Ilona C. Scheidle, M.A. Historikerin
Wovon berichtet eine Stadtgeschichte, die von lesbischem und schwulem Leben erzählt?
Sind es Skandale, Schlüssellochgeschichten und andere, angeblich unsägliche Tabus, die durch Abweichung vom gesellschaftlich "Normalen", durch sogenanntes deviantes Potential, ihren Weg in die Geschichtsschreibung fanden?
Metropolen wie Berlin, Hamburg oder Köln werden selbstverständlich mit LGBTTIQ-Geschichte(n) verbunden und so auch mit (einer) entsprechenden (Stadt)Geschichte(n) bedacht.
Und wer nun über die Buchstabenkombination LGBTTIQ stolperte, ist schon im Zentrum der Geschichte zur Geschichte:
Was hieß es in vergangenen Zeiten Lesbisch-Gay-Bisexuell-Transgender-Transsexuell-Intersexuell-Queer zu leben? Welche Vergangenheit, historische Traditionen können vor Ort gefunden und aufgezeigt werden?
Es stellt sich die Frage,was Historiograph_innen jeweils derart faszinierte, dass sie Ereignisse, Vereine, Kulturen, Strukturen, Menschen und dergleichen der Vergessenheit entrissen und in die jeweilige Geschichte einschrieben.
Wie sähen Stadtgeschichten der Metropolregion aus, die ihren Sehepunkt (J.M. Claudenius) jenseits heteronormativer Geschlechtergrenzen ansiedeln?Selbstverständlich weisen Mannheim und Heidelberg ihre spezifische Stadtgeschichte auf, differenzieren sich in Größe und Stadtprofil,weisen eigene "Originale" und Honorationen auf,doch formieren beide ehemalige Residenzstädte der Kurpfalz - jeweils einzeln und gemeinsam - als urbane Motoren die Region.
Der Beitrag stellt eigene Facetten von Mannheim und dessen Verwobenheit in die Metropolregion hinein vor, erste „Fundstücke“ aus (lokalen und bundes-) Archiven werden vorgestellt- beispielsweise:
> Das Tagebuch eines Homosexuellen aus Mannheim ab 1859
> Lesbisches Leben im Wirtschaftswunder - Aus der Zeit des „Beschweigens“
> Kleinstadtlesbentreffen in der Metropolregion
> klangliche Variationen lesbisch/schwuler Stimmen
Interviews mit ZeitzeugInnen sind für Winter geplant. Hierfür werden noch GesprächspartnerInnen gesucht. Interessierte sind herzlich willkommen und eingeladen.
Die Geschichtswerkstadt ist Teil des Mannheimer und BundesAktionsplan zur Förderung von Toleranz und Stärkung von Demokratie; angesiedelt in der Rechtsperson des CSD-Verein Rhein-Neckar .